Zum Ende der vergangenen Hinserie entwickelte sich die Corona-Lage wieder zum Schlechteren, sodass andere Landes- und Sportverbände bereits anfingen, die Saison zu unterbrechen. Der WTTV wollte jedoch zumindest die Hinrunde komplett abschließen. Aufgrund der Erfahrungen der vorherigen Jahre war allen Beteiligten klar, wie wichtig deshalb der zweite Tabellenrang zum Abschluss der Hinrunde sein würde. Daher trat auch Konkurrent Bergneustadt IV zum letzten Spiel bei uns in bestmöglicher Aufstellung an, um den zweiten Platz eventuell noch zu ergattern. Ebenso war schließlich auch unsere Enttäuschung über das vermeintlich unnötig verlorene Schlussdoppel zum 8:8 nicht all zu groß, denn wir wussten "das reicht!".

Aber wofür eigentlich? Die Antwort darauf war lange Zeit unklar. Würde die Saison annulliert? Würde sie teilweise gewertet? Würde es Relegationsspiele um den Aufstieg geben? Würden eventuell wieder alle dazu berechtigten Mannschaften ohne Entscheidungsspiele einen Platz in der Verbandsliga bekommen?

Zunächst fiel die Entscheidung, dass es keine Rückrunde geben und die Hinrundentabelle die Abschlusstabelle darstellen würde. Eine gewisse Zeit hing dann auch noch in der Schwebe, ob im Mai die Anwartschaftsspiele für Aufstiege und Klassenerhalte ausgetragen werden würden.

Als alles klar war, dachten wir uns "diese Chance auf den Aufstieg in die Verbandsliga über mehrere Entscheidungsspielrunden und gegen starke Gegner mag relativ klein sein, aber vielleicht ist sie einmalig und wir sollten alles daransetzen, sie irgendwie zu ergreifen!". Nach der langen Spielpause von Dezember bis Mai konnte auch Mohamed nach überstandener Verletzung - zwar nicht in alter Form - aber entscheidend mitwirken. Und so trat die Mannschaft zum ersten Relegationswochenende in Witterschlick hochmotiviert und sichtlich auch mit der größeren Entschlossenheit an als die Konkurrenten. Gegen die Hausherren waren wir von Anfang an voll im Spiel und konnten es - lautstark unterstützt von unseren Reservisten und Edelfans - überzeugend mit 9:3 gewinnen. Auch organisatorisch stellten wir die sympathischen Witterschlicker Ausrichter ein wenig auf die Probe, als sie unser Anhang zwischenzeitlich "trocken" trank. Dem konnten sie allerdings recht schnell Abhilfe schaffen und auch wir zauberten noch unsere Reserve aus dem Kofferraum eines Begleitfahrzeuges hervor. Im Anschluss an das Duell der beiden Konkurrenten und die obligatorische Nachbesprechung im großen Kreis, verbrachten wir vor Ort im Lambertushof im kleinen Kreis noch einen geselligen Abend und die Nacht. Am nächsten Morgen standen wir vor der Ausgangssituation, dass uns aufgrund des anderen Ergebnisses eine 5:9-Niederlage gegen Gierath zum Gruppensieg reichen würde. Wir starteten gut, wackelten dann zwischenzeitlich ein wenig, konnten hinten raus allerdings noch mit 9:7 alles klar machen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Witterschlick für die gute Ausrichtung und Versorgung aller Anwesenden!

Die nächste Runde der Entscheidungsspiele gegen die anderen drei Erstrundensieger durften wir dann in heimischer Halle selbst ausrichten. Im vielleicht hochklassigsten Duell des Wochenendes starteten wir etwas unglücklich mit einem Unentschieden gegen den späteren Gruppensieger Porselen. Ein sicheres 9:3 gegen Essen bescherte uns eine gute Ausgangssituation für das letzte Spiel am kommenden Sonntag. Zunächst ließen wir jedoch den Abend noch mit Pizza und Kaltgetränken gemütlich ausklingen. Ohne Käpt'n Mathias, für den Georg einsprang, reichte es dann gegen Spexard leider nur zu einem 5:9, welches den dritten Rang in der Endabrechnung bedeutete. Zu dem Zeitpunkt war der Gruppensieger zweiter Anwärter auf einen freien Platz in der Verbandsliga, also brauchte es insgesamt vier freie Plätze, damit es für uns reichte.

Das große Warten auf Verzichte und Zurückziehungen begann. Mit jedem frei gewordenen Platz stieg die Anspannung, aber einer fehlte noch bis kurz vor Toreschluss, bis uns schließlich Sundern mit ihrem Rückzug aus der Verbandsliga am letztmöglichen Tag erlöste. Damit hatten wir es tatsächlich geschafft und die Freude und Erleichterung war riesengroß. Insgesamt kann man von einer starken und geschlossenen Mannschaftsleistung sprechen, sowohl im Doppel als auch im Einzel, wo Michael natürlich mit seiner weißen Weste im mittleren Paarkreuz ein wenig herausragt.

Ein großes Dankeschön geht auch noch mal an alle Unterstützer und Helfer über beide Relegationswochenenden, ohne die dieser große Erfolg bestimmt nicht möglich gewesen wäre!