Das Spieljahr 77/78 sollte das Jahr der Wahrheit werden. Nach dem Weggang wichtiger Leistungsträger gab es für den Tischtennisverein DJK TuS 02 Siegen nur zwei Alternativen: Entweder sank der Verein in die Mittelklassigkeit ab oder ein Grundstein für einen späteren Neuaufbau konnte gelegt werden!
Für die erste Mannschaft standen aus dem alten Kader nur noch die Spieler P. Rohleder, Neuser und Wolf zur Verfügung. Aufgefüllt wurde die Mannschaft durch das gerade der Schülerklasse entwachsene Jungtalent Dirk Irrgang sowie durch die Spieler Schlüter und H. Rohleder aus der zweiten Mannschaft.
Die zweite Herrenmannschaft spielte mit Irlenbusch, Schultheis, Schütz, Killer, Ebel und P. Heupel in der Bezirksliga, während die restlichen Spieler der ehemaligen dritten und vierten Mannschaft in der untersten Spielklasse, der 2. Kreisklasse neu begannen. Neben den Routiniers G. Rohleder, Wolters und Hegner spielten die Tischtennisfreunde Dittrich, Benner, P. Rohleder, Forster und Telzer in der neuen "dritten Welle".
Zunächst schien es, dass sich die Krise der Vorjahre fortsetzen würde, denn die an sich recht dünne Spielerdecke wurde durch einen längeren krankheitsbedingten Ausfall des ersten Mannschaftsspielers Wolf noch dünner. Konkret hieß dies, dass die zweite und dritte Mannschaft Ersatz stellen mussten, bis sich schließlich jeweils ein Spieler in der entsprechenden höheren Mannschaft festspielte. Abgesehen von der dritten Mannschaft, die souverän in ihrer Spielgruppe führte, kämpften die beiden oberen Mannschaften im letzten Tabellendrittel gegen den Abstieg.
Eine Wende trat jedoch ein, als zur Rückrunde nicht nur Hubert Wolf wieder einsatzbereit war, sondern Rainer Saßmann zur DJK TuS 02 Siegen zurückkehrte. Die von Tischtennisexperten bereits zu den sicheren Absteigern gezählte erste Herrenmannschaft brachte es in der Rückrunde mit letztem Einsatz und Siegeswillen fertig, die Verbandsligazugehörigkeit zu erhalten. Alle, die die Zitterspiele der Rückrunde erlebten, werden sie nicht vergessen.
Hatte man zu Beginn der Rückrunde noch mit großer Zuversicht gelaubt, dass sich die zweite Mannschaft aufgrund der Rückstufung von Stammspielern aus der ersten Mannschaft auf jeden Fall in ihrer Spielklasse behaupten würde, so wurden mit dem Abstieg in die Bezirksklasse die Erwartungen enttäuscht. Der relativ große Punktverlust aus der Hinrunde sowie der Verlust einiger entscheidender Spiele in der Rückrunde waren die Ursache.
Ganz anders trumpfte die dritte Mannschaft auf. In der Aufstellung Wolters, Hegner, G. Rohleder, Benner, Dittrich, Telzer, Forster und P. Rohleder wurde sie ungeschlagen Meister der 2. Kreisklasse und damit Aufsteiger in der 1. Kreisklasse. Außerdem gelang es den Spielern Hegner, G. Rohleder und Wolters, Pokalsieger aller 2. Kreisklassen zu werden.
Die Gesamtbilanz am Ende der Spielzeit 77/78 wies aus, dass die Lage der Tischtennisabteilung trotz des Abstiegs der zweiten Mannschaft wieder leicht positiv beurteilt werden konnte, der Tiefpunkt war überwunden, es ging wieder aufwärts.
Was sich in der Saison 77/78 als Trend bereits andeutete, wurde in der Spielzeit 78/79 klar und offenkundig: Die DJK TuS 02 Siegen war wieder auf Erfolgskurs!
Entscheidend begünstigt durch die Rückkehr von Dieter Weitz belegte die erste Herrenmannschaft in der Aufstellung Weitz, Saßmann, Neuser, Wolf, Irrgang und P. Rohleder einen hervorragenden 2. Tabellplatz und verfehlte mit nur einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer TTC FmJ Köln ganz knapp den Wiederaufstieg in die Oberliga.
Was der ersten Mannschaft nicht gelang, schaffte die zweite. Verstärkt durch das Nachwuchstalent Henning Buschhaus sowie den Spielern Ronald Knebel und Rainer Fuchs erreichte sie hinter der TEG Netphen den zweiten Aufstiegsplatz zur Bezirksliga. Die Mannschaft spielte in folgender Aufstellung:
Schlüter, Buschhaus, H. Rohleder, Irlenbusch, Schütz, Fuchs und Knebel.
Ebenso erfolgreich war die mit erfahrenen älteren Spielern besetzte dritte Herrenmannschaft. Mit 44:0 Punkten gelang ihr ein überzeugender Durchmarsch durch die 1. Kreisklasse und damit der Aufstieg in die Kreisliga. Diesen schönen Erfolg erspielten Schultheis, Heupel, Wolters, G. Rohleder, Killer und Hegner.
Erfreulich war auch das Abschneiden der neugegründeten vierten Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse, in der auf Anhieb der 4. Tabellenplatz erreicht wurde. Folgende Spieler wurden dabei eingesetzt:
Benner, Hippenstiel, Giermann, Schmücker, L. Heupel, Garbe, Stahl und Röller.
Ein sportlicher Höhepunkt von besonderer Bedeutung in der Vereinsgeschichte war nach 69/70 das folgende Spieljahr 79/80. Drei Aufstiege konnten am Ende der Spielzeit in einem großen Abteilungsfest gefeiert werden.
Die erste Herrenmannschaft, die sich zu Beginn der Spielzeit durch den Deutschen Schülermeister von 1979, Stefan Kunze, verstärken konnte, schaffte in der Aufstellung Weitz, Saßmann, Kunze, Irrgang, Neuser und P. Rohleder die Meisterschaft in der Verbandsliga und damit den Aufstieg in die neugegründete Regionalliga West, der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Ein stolzer Erfolg! Erinnerungen an das Jahr 1969 wurden wach, in dem bereits der gleiche Erfolg erzielt werden konnte.
Der Vergleich mit 1969 ist weiterhin zutreffend. Nicht nur damals sondern auch 1980 stieg die zweite Herrenmannschaft auf - und zwar ebenfalls in die Landesliga. Diesen schönen Erfolg, dessen treibende Kraft besonders Hubert Wolf war, erspielten die Tischtennisfreunde Wolf, P. Rohleder, Buschhaus, H. Rohleder, Irlenbusch sowie der Neuzugang Gebauer.
Den dritten Aufstieg im Spieljahr 79/80 und damit den dritten Grund zum Feiern lieferte die vierte Herrenmannschaft mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse. An diesem Meisterstück waren nachfolgende Spieler beteiligt:
Hegner, Benner, Sondermann, Stahl, Killer, Neuburger, Giermann, D. u. L. Heupel.
Neben diesen Erfolgen belegte die dritte Mannschaft in der Kreisliga "nur" einen 5. Tabellenplatz.
Mit großer Spannung ging die Tischtennisabteilung in das Jubiläumsjahr hinein. Was würde die Spielzeit 80/81 bringen? Würde sich die erste Mannschaft in der neugegründeten Regionalliga behaupten? Könnten die zweite Mannschaft in die Verbandsliga und die dritte Mannschaft in die Bezirksklasse aufsteigen? Welche Rolle würde die vierte Mannschaft in der 1. Kreisklasse spielen? Es war wieder ein Jahr mit großem Programm und viel Spannung.
Zunächst einmal konnte sich die erste Mannschaft durch den Zugang des Westdeutschen Juniorenmeisters Rainer Stosch (SV Moltkeplatz Essen) verstärken. Mit der Aufstellung der Spieler Weitz, Stosch, Saßmann, Kunze, Irrgang und Neuser hoffte die DJK TuS 02 Siegen, ein einigermaßen schlagkräftiges Team in den Wettkampf mit den westdeutschen Renommierclubs zu schicken. Waren die jungen Spieler "heiß" darauf, endlich westdeutsche Spitzenklasse zu spielen, so motivierte die älteren Spieler die Chance, sich noch einmal mit der gegenwärtigen westdeutschen Elite zu messen.
Nach 3-jähriger Unterbrechung also konnten die heimischen Tischtennissportanhänger in der Giersberg-Turnhalle, die seit 1976 Trainings- und Spielzentrum der Tischtennisabteilung war, endlich wieder attraktive Meisterschaftsspiele erleben. Den stets zahlreichen fachkundigen Zuschauern wurden sowohl in der Hin- als auch Rückrunde Spiele geboten, die Tischtennisherzen höher schlagen ließen. Neben kämpferischen Elementen bestachen vor allem das hohe technische Niveau, die Brillanz raffinierter Spielzüge sowie ihre meist ästhetisch elegante Ausführung. Wenn dabei ein Teil der Spiele gegen stärker besetzte Mannschaften verloren ging, so konnte sich die DJK TuS 02 Siegen dennoch so viele Punkte erkämpfen, dass am Ende ein hervorragender Mittelplatz in der Abschlusstabelle herauskam, der in etwa den spielerischen Leistungsstand der Siegener Mannschaft angemessen repräsentierte. Die erste Mannschaft hatte damit ihr gestecktes Ziel erreicht.
Wie aber sah die Bilanz der übrigen Mannschaften aus?
Nach einer enttäuschend schwachen Hinrunde konnte sich die vierte Mannschaft noch einen guten Mittelplatz in der 1. Kreisklasse erkämpfen. Die dritte Mannschaft hatte nach der sogenannten Herbstmeisterschaft den begehrten 1. Tabellenplatz fast schon so gut wie sicher, sie büßte im Schlussspurt unglücklich wertvolle Punkte ein und musste sich mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenersten, TuS Eisern, mit der Vizemeisterschaft begnügen. Beinahe also hätte im Jubiläumsjahr die Tischtennisabteilung keine Meisterschaft feiern können, wenn da nicht die zweite Herrenmannschaft gewesen wäre. Gestützt durch die ehemaligen Stammspieler der ersten Mannschaft, Wolf und P. Rohleder, sowie dem Nachwuchstalent Buschhaus ging die mit erfahrenen Spielern ausgeglichen besetzte Mannschaft mit dem Vorsatz in die Meisterschaftsrunde, nach zwei vorrausgegangenen Aufstiegen den dritten in Serie, den "Hattrick" also, zu schaffen. Nach den ersten Spielen zeichnete sich ein Zweikampf mit dem TTV Kickenbach ab, der bis zum letzten Meisterschaftsspiel anhalten sollte. Nach spannendem Meisterschaftsverlauf behielt jedoch die zweite Mannschaft der DJK TuS 02 Siegen die "Nase vorn" und errang neben dem Titel des Landesligameisters den Aufstieg in die Verbandsliga.
Nachfolgend die Mannschaftsaufstellungen im 25. Jahr des Bestehens der Tischtennisabteilung:
1. Mannschaft: Weitz, Stosch, Saßmann, Kunze, Irrgang, Neuser;
2. Mannschaft: Wolf, P. Rohleder, H. Buschhaus, Irlenbusch, H. Rohleder, Gebauer;
3. Mannschaft: G. Rohleder, Heupel, Wolters, W. Neeb, Fuchs, Knebel;
4. Mannschaft: Neuburger, Hegner, Schultheis, Killer, Henne, Giermann, Stahl, Hatzig, Röller.
Die chronologische Darstellung der Tischtennisabteilung wäre unvollständig, wenn nicht die Leistungen der Jungen- und Schülergruppen ihre Würdigung fänden.
Wie die bisherigen Darstellungen ausweisen, war die Nachwuchsarbeit zwischenzeitlich das Stiefkind der Tischtennisabteilung. Dies lag zum Teil daran, dass in den ersten 10 Jahren des Bestehen der größte Teil der Aktiven selber Jugendliche waren, sodass jeder Neuanfänger automatisch integriert war. In der Zeit des rasanten Aufstiegs und Erfolges jedoch lief die Jugendarbeit quasi nebenher. Dass ausgerechnet in dieser Zeit Talente wie Peter Rohleder, Achim Elsner, Hartmut Gohlke, Herbert Rohleder, Dirk Neuburger, Peer Heupel und Dirk Irrgang sich entwickelten, ist sicher ein glücklicher Umstand und dem Engagement einiger weniger zuzuschreiben. Richtig bewusst wurde dem Verein die Notwendigkeit einer gezielten Jugendarbeit erst in den Krisenjahren 1975 bis 1977. Die Sportkameraden, die als erste 1976 mit einer systematischen Nachwuchsförderung begannen, waren Peter Rohleder (Jugend) und Bernd Irlenbusch (Schüler), später, als die Nachwuchsabteilung immer größer wurde, auch noch Dietmar Wolters (Anfängergruppe).
1976 wurde wieder eine Jugendmannschaft in den Wettkampf geschickt, die 78/79 den 1. Platz in der Kreisleistungsklasse belegte und in die Jugend Bezirksklasse aufstieg. Zum Kreis der Jugendlichen zälten damals:
Gunter Eickhoff, Wolfgang Neeb, Andreas Henne, Torsten Wetter, Klaus Neumann, Dirk Wunderlich, Frank Müller, Christian Slawinski und Timo Dornseifer.
Zum Kreis der tischtennisbegeisterten Schüler zählten in der Spielzeit 78/79 folgende Jungen:
Michael Neeb, Mathias Debus, Kai und Roger Marschler, Martin Röller, Michael Butenhoff, Rainer Mix, Markus Lassau, Matthias Neeb.
Mit dem Bekanntwerden der Nachwuchsarbeit in der DJK TuS 02 Siegen schlossen sich weitere leistunsgsstake junge Spieler der Tischtennisabteilung an. So konnten 79/80 jeweils zwei Jugend- und Schülermannschaften in den Kampf um Meisterschaftspunkte geschickt werden.
1. Jugend - Bezirksklasse
Eickhoff, W. Neeb, Schultheis, Debus, Henne und Wetter;
2. Jugend - Kreisleistungsklasse
Dornseifer, Neumann, Slawinski, Wunderlich, Müller und Oerter;
1. Schüler - Kreisklasse
Jörg und Frank Buschhaus, M. Neeb, Klein;
2. Schüler - Kreisklasse
Debus, M. Neeb, Kai und Roger Marschler, Röller und Butenhoff.
Aus diesen Mannschaften ragte mit Abstand die mit Talenten besetzte erste Schülermannschaft hervor. Sie errang 1980 folgende Titel:
Gruppenmeister
Kreisschülermeister
Bezirksschülermeister
Westdeutscher Vize-Schülermeister
Kreispokalsieger der Schülerklasse
Ein solch erfolgreiches Abschneiden einer Schülermannschaft hat es im Siegerland vorher noch nicht gegeben!
In der Spielzeit 80/81 gab es einige Veränderungen in den Nachwuchsmannschaften. Die Jugendspieler Wolfgang Neeb und Andreas Henne verstärkten die Herrenmannschaften. Die erste Jugendmannschaft wurde neu formiert. Hereingenommen wurden die beiden talentiertesten und zugleich stärksten Schüler, Rüdiger Klein und Frank Buschhaus, die sich mittlerweile Spitzenpositionen in der Westdeutschen Schülerrangliste erspielt hatten. Zusammen mit den ebenfalls talentierten und trainingsfleißigen Schülern Thomas Schultheis und Steffen Oerter wurden sie ungeschlagen und souverän Meister der Jugend Bezirksklasse. Das häufigste Spielerergebnis, nämlich 7:0 drückt recht deutlich die haushohe überlegenheit dieser Mannschaft aus.
Die zweite Jugendmannschaft spielte in der Spitzengruppe der Kreisklasse mit, während die Schülermannschaften über ein solides Mittelmaß noch nicht hinausgekommen sind. Was aber heute noch nicht ist, kann jedoch morgen schon sein.
Neben der Jungengruppe hat sich in den letzten Jahren auch eine Gruppe tischtennisbegeisterter Mädchen gebildet, die unter Anleitung der Sportlehrerin Irmtrud Blickhäuser - ehemalige Stammspielerin der DJK-Damenmannschaft der Jahre 1963 bis 1966 - bereits solche Fortschritte gemacht hat, dass sie mit zwei Mädchenmannschaften in der kommenden Saison am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen wird.